3.Klasse: Ausflug zum Winzer Wieninger in Stammersdorf
Im Laufe dritten Klasse kann es sein, dass die Kinder mehr und mehr eine Distanz zwischen sich und der Umwelt erleben. Sie empfinden sich deutlicher als „Ich“, den anderen als „Du“. Eine gewisse Entfremdung kann damit einhergehen.
Die Kinder sind nicht mehr eins mit ihrer Umgebung (Eltern, Lehrer,…), sondern fühlen sich mehr getrennt von der Welt und von den anderen Menschen. In der seelischen Entwicklung werden für viele Kinder Fragen drängend: Wo komme ich her, wo gehe ich hin, also Geburt und Tod, Sinn der irdischen Existenz. Es bildet sich ein Innenraum.
Dieser Entfremdung kommt die Waldorfpädagogik insofern entgegen, als dass sie in der dritten Klasse viele praktische Dinge vorsieht wie z.B. Ackerbau, Handwerk und Hausbau. Wir wollen, dass sich die Kinder wieder neu mit der Erde verbinden.
Als Motto passt: „Wir packen an und tun etwas Sinnvolles!“
So fuhren wir an einem strahlend sonnigen Herbsttag zum Winzer Wieninger in Stammersdorf.
Herr Wieninger arbeitet in seinem Weinbaubetrieb schon lange mit biologisch-dynamischen Methoden. Zuerst kamen wir zu einem eingezäunten Weingarten. Dort sind Schafe vorhanden, die das Gras kurz halten und mit ihrem Dünger zur Bodenverbesserung beitragen. Die Schafe durften wir mit Getreide und Weinblättern füttern. Die Schafe liefen zuerst von den laufenden Kindern davon, später wurden sie zutraulich und fraßen sogar aus der Hand!
Unsere zweite Station war ein offener Weingarten, wo wir mit Gartenscheren ans Wein Lesen gingen. Da merkten wir, dass das eine anstrengende Arbeit ist. Wir durften natürlich die Trauben auch kosten… Wir füllten einige Kisten mit Trauben. Danach machten wir eine wohlverdiente Jausenpause.
Dann gingen wir vom Weingarten über idyllische Wege und gepflasterte Straßen bis zum Haupthaus der Winzerei auf der Stammersdorfer Straße.
Im Verarbeitungshaus sahen, hörten und rochen wir, wie die Trauben von den Arbeitern mit Maschinen bearbeitet und gepresst werden und der Traubensaft gewonnen wird. Wir konnten den frischen, schäumenden Traubensaft verkosten, der allen gut schmeckte.
Im Keller schließlich sahen wir, wo die Stahlfässer und in einem alten gemauerten Gewölbekeller die Holzfässer für die Gärung lagern.
Es war ein wunderschöner Ausflug! Vielen Dank an Herrn Wieninger und dessen Tochter Sophie, die uns sehr freundlich aufgenommen und uns viel gezeigt und erklärt haben.
Franz Burdak, Klassenlehrer






